v.l.n.r. Rolf Peter Schultz (Schatzmeister der GFUR), Prof. Dr. Michael Weißenberger (PHF), Prof. Dr. Christian Junghanß (UMR), Prof. Dr. Jelena Bäumler (JUF), Prof. Dr. Birgit Peters (JUF), Prof. Dr. Wolfgang Schareck (Rektor)

 

Auf Vorschlag von Studierenden der Philosophischen Fakultät erhält Herr Prof. Dr. Michael Weißenberger einen mit 2000 € dotierten Förderpreis für Lehre.
Auf Wunsch der Studierenden, die als künftige Lehrer neben Altgriechisch auch Kenntnisse in Neugriechisch erwerben müssen, konzipierte Prof. Weißenberger einen Neugriechisch-Kurs als Herodot-Lektüre mit Einblick in das Neugriechische. Diese Lehrveranstaltung war eine mustergültige Verbindung von Kompetenzen, wobei Prof. Weißenberger die Studierenden nicht nur bei ihren Kenntnissen abholte, sonders sie auch zu sinnvollen neuen Inhalten führte.
Im Neugriechisch-Kurs wurden auch tagesaktuelle Zeitungsartikel aus der griechischen Presse behandelt, die die deutsch-griechische Beziehung im Rahmen der Euro-Krise zum Gegenstand hatte. Weiter beschaffte Prof. Weißenberger eine Grammatik des Neugriechischen für neugriechische Grundschüler, durch die die Studierenden in die Lage versetzt werden, das Gelernte später aufzufrischen. Das Seminar hatte eine nachhaltige Wirkung auf die Studierenden.

Auf Vorschlag der Fachschaft Medizin erhält Herr Prof. Dr. med. Christian Junghanß einen mit 1000 € dotierten Förderpreis für Lehre.
Mit diesem Vorschlag möchte die Fachschaft Medizin die besonderen Leistungen und das außergewöhnliche Engagement von Prof. Junghanß anerkennen. Seine Vorlesungen zu Themen der Hämatologie und Onkologie im Bereich der Inneren Medizinzeichnen sich durch eine außergewöhnliche didaktische Struktur aus. Ein jedes Thema ist verständlich strukturiert und trotz der komplexen pathologischen Vorgänge beschrieben. Darüber hinaus wird nach Möglichkeit jedes Thema durch die Vorstellung eines aktuellen Patienten der Klinik zusätzlich verdeutlicht. Hierbei ist der Umgang von Professor Junghanß mit besagten Patienten als besonders würdevoll, besonnen und empathisch hervorzuheben.
Im vorlesungsbegleitenden Seminar für das Fach Innere Medizin II überzeugt Professor Junghanß mit einer offenen, studierendenfreundlichen und nahen Umgangsart, die sich äußerst förderlich auf das Begreifen der häufig schwierigen und komplexen Krankheitsbilder onkologischer Patienten auswirkt.
Es soll auch nicht unerwähnt bleiben, dass Prof. Junghanß unter anderem auch im Bereich Palliativmedizin entscheidend zum Gestaltungsprozess der Lehre beiträgt. Ganz besonders ist hierbei das „Palli-Breakfast“ hervorzuheben, bei dem jeden Donnerstag Studierende auf der Palliativstation teilnehmen können, um über studienbezogene oder private Inhalte zu sprechen.
Mit dem Vorschlag für den Förderpreis für Lehre möchte die Fachschaft Humanmedizin ein großartiges Engagement in der Lehre in Einklang mit fordernder und zeitintensiver klinischer und wissenschaftlicher Arbeit würdigen.

Die Fachschaft der Juristischen Fakultät hat zwei Junior-Professorinnen für den Förderpreis für Lehre vorgeschlagen, die sich in hervorragender Weise für die neuen Studiengänge ihrer Fakultät engagieren.

Bekanntlich musste an der Universität Rostock der Staatsexamensstudiengang Rechtswissenschaften im Rahmen von Sparmaßnahmen des Landes Mecklenburg-Vorpommern zum 31.3.2013 geschlossen werden. Trotz erheblicher Personalreduktionen konnte zum Wintersemester 2010/11 an der Juristischen Fakultät zum ersten Mal zum Bachelor-Studiengang „GoodGovernance“ immatrikuliert werden, einem innovativen juristischen Studiengang, der mit dem Bachelor of Laws (LL.B.) abgeschlossen wird. Eine Weiterqualifizierung zum Master of Laws „GoodGovernance – Rechtsgestaltung“ (LL.M.) wurde ab dem Wintersemester 2014/15 möglich. Kombiniert mit Grundlagen aus Wirtschaft, Philosophie, Soziologie und Politik erlaubt es den neuen Studiengängen, juristisches Fachwissen mit wirtschafts- und sozialwissenschaftlichen Ansätzen zu verbinden und so Absolventen auszubilden, die auf dem Arbeitsmarkt erfolgreich bestehen.

Seit März bzw. April 2015 lehren und forschen die für den Förderpreis für Lehre vorgeschlagenen Junior-Professorinnen Prof. Dr. Jelena Bäumler und Prof. Dr. Birgit Peters auf dem Gebiet Öffentliches Recht, insbesondere Völkerrecht und Europarecht. Wegen ihres großen Engagements in der Lehre stiftete die Gesellschaft der Förderer der Universität Rostock e.V. ihnen je einen Sonderpreis in Höhe von 1000 €.

Frau Prof. Dr. Jelena Bäumler wird mit einem mit 1000 € dotierten Sonderpreis für Lehre für ihre Veranstaltung „Rechtsgestaltung im Europa- und Völkerrecht“ im Masterstudiengang „GoodGovernance – Rechtsgestaltung“ ausgezeichnet. Diese neu konzipierte, einzigartige Vorlesung wurde in vier Teile gegliedert: Zuerst fand eine Einführung statt, dann wurden die inhaltlichen Themen Rechtsgestaltung im Europa- und Völkerrecht aus juristischer Sicht behandelt und anschließend wurde ein Verhandlungstraining abgehalten. Zum Schluss konnten sich die Studierenden in Gruppenarbeit unter der Hilfsstellung von Prof. Dr. Bäumler auf die Abschlussprüfung vorbereiten.
Zusätzlich hat Frau Prof. Bäumler einen „Reader“ zusammengestellt, in dem alle relevanten Texte und Rechtsquellen zusammengestellt wurden.
Hervorzuheben ist, dass eine typische Vorlesung mit einer Frage- und Diskussionsrunde begann, in der z.B. Themen wie die Flüchtlingskrise oder der Klimagipfel in Paris diskutiert wurden. Bei der Behandlung des jeweiligen Vorlesungsthemas beschritt Frau Prof. Bäumler neue Wege wie Simulationen, in denen alle Teilnehmer eine Rolle erhielten und in denen komplexe Abläufe aufgezeigt wurden.
Frau Prof. Bäumler hat in ihrer Vorlesung verschiedene Verhandlungstechniken vorgestellt, die sich die Studierenden in Übungen und Simulationen praktisch aneignen konnten. Solche berufspraktischen Elemente sind von besonderer Bedeutung. Die wissenschaftliche Auseinandersetzung mit Rechtsgestaltung wird in der Regel in der klassischen juristischen Ausbildung nicht gelehrt.
Frau Prof. Bäumler und Frau Prof. Peters haben gemeinsam die fakultätsseitige Verantwortung und Begleitung der studentischen Projektinitiative „Law Clinic Rostock for Public and International Law“ der Juristischen Fakultät übernommen, worauf gleich noch kurz eingegangen wird.

Frau Prof. Dr. Birgit Peters erhält einen Sonder-Förderpreis für Lehre ebenso in Höhe von 1000 € für ihre aufgrund ihrer herausragenden und innovativen Lehrveranstaltungen „Recht des Europäischen Binnenmarktes“, „Grundzüge und System des Öffentlichen Rechts: Staatsorganisationsrecht“ und „Völkerrecht I“.

Sie hat nach Auffassung der Fachschaft in vierfacher Hinsicht zu einer Verbesserung des Lernklimas im Studiengang GoodGovernance beigetragen:

  1. Ihre Lehre richtet sich nach modernen didaktischen Erkenntnissen, sie nutzt vielfältige Medienformate und innovative Lehrkonzepte, insbesondere Planspiele
  2. Studierende ihrer Vorlesungen schätzen den wertschätzenden und respektvollen Umgang, die individuelle Förderung des Lernprozesses im Lehrgespräch sowie ihr Engagement und ihre Begeisterungsfähigkeit für ein Fach.
  3. Frau Prof. Peters setzt sich schließlich für das aktive und selbstbestimmte studentische Forschen und Lernen ein, indem sie außerhalb der Vorlesungen für die Vermittlung der Inhalte des Studiengangs durch Gastvorträge und Werkstattgespräche einsteht und Studierenden dazu verhilft, Projekte wie die Law Clinic Rostock for Public and International Law als auch im Bereich der inhaltlichen Ausgestaltung und Organisation in die Tat umzusetzen.
  4. Dazu greift sie auf ein internationales Netzwerk von Kollegen zurück und macht so schließlich ihre international ausgerichtete Forschung für die Studierenden sichtbar.

Die Law Clinic Rostock for Public and International Law, die Frau Prof. Peters gemeinsam mit Frau Prof. Bäumler begleitet, hat das Ziel, Geflüchteten und anderen, die aufgrund ihres aufenthaltsrechtlichen Status rechtliche, administrative und organisatorische Fragen haben, zu helfen. Studierende sollen im Rahmen der Law Clinic die Möglichkeit bekommen, bislang theoretisch erlangtes juristisches Fachwissen praktisch anzuwenden und die Arbeit mit verschiedenen Menschen und verschiedenen Kulturen kennenzulernen.